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Paradoxe Heilung: Warum weniger Tun bei Depressionen und Burnout helfen kann

Das klingt erstmal sehr paradox: Ich soll weniger für meine Heilung bei Depression, Burnout und Angstzuständen tun? Für mich war das eine der wichtigsten Erkenntnisse, die ich in meinem Kloster-Retreat im Dezember 2024 lernen durfte. In diesem Artikel teile ich mein persönliches Erlebnis und Aha-Momente in Bezug auf meine Selbstheilung. Ich möchte dir zeigen, wie das Prinzip „Weniger ist mehr“ einen überraschend positiven Einfluss auf deine psychische Gesundheit haben kann



Paradoxe Heilung: Warum weniger Tun bei Depressionen und Burnout helfen kann
Eine neue Perspektive auf Heilung - Einkehr anstatt Aktionismus

Der Irrglaube über meinen bisherigen Heilungsweg bei Depression


Der Irrglaube über meinen bisherigen Heilungsweg bei Depression: Ich dachte, ich müsste ständig aktiv sein, um meine Probleme zu lösen. Therapien, Sport, Yoga, Selbsthilfebücher, Kurse, Workshops zur Trauma-Bewältigung, Familienaufstellungen, Hypnose, und, und, und... – je mehr, desto besser, so mein Gedanke. Ich jagte von einer Aktivität zur nächsten, immer auf der Suche nach der nächsten „Heilungsstrategie“. Doch anstatt besser zu werden, fühlte ich mich oft noch erschöpfter und überforderter.


Je mehr ich versuchte, desto verzweifelter wurde ich. Ich fragte mich die ganze Zeit "Ich mache doch schon so viel, warum geht es mir denn nicht endlich mal dauerhaft besser?" Niemand gab mir ein Versprechen auf Heilung, jedoch war die leise Hoffnung stets präsent. Ich war non-stop auf der Suche nach der einen Sache, die mir endlich das Leben mit Depression erleichtern wird.


Dadurch setzte ich mich auch immer weiter unter Druck und konnte mich gar nicht richtig auf die unterschiedlichen Methoden einlassen. Ich hatte stetig diese unbewusste Erwartungshaltung, dass die jahrelange Suche nach dem Schlüssel zu Heilung jetzt endlich mal beendet sein sollte.


Weniger ist mehr: Der überraschende Weg aus Depression & Burnout


Mehr hilft nicht immer mehr: Diese Erkenntnis traf mich wie ein Blitz. Im Kloster-Retreat wurde mir klar, dass meine ständige Aktivität eher ein Fluchtmechanismus war. Ich floh vor den unangenehmen Gefühlen, anstatt sie anzunehmen und zu verarbeiten. Durch das „Weniger tun“ – durch Meditation, Stille und Reflexion – konnte ich endlich einen Zugang zu meinen tieferen Emotionen finden.


Dort, inmitten der Stille und Einfachheit, wurde mir schmerzlich bewusst, dass meine ständige Aktivität in Wahrheit ein Fluchtmechanismus war. Ich floh vor den unangenehmen Gefühlen, anstatt mich ihnen zuzuwenden und sie anzunehmen. Ich versuchte, die innere Leere mit äußeren Reizen zu füllen, anstatt innezuhalten und nach den Ursachen zu forschen. Im Kloster lernte ich, dass „Weniger tun“ nicht gleichbedeutend mit „Nichtstun“ ist. Es bedeutet vielmehr, bewusst innezuhalten, sich Zeit für Reflexion und innere Einkehr zu nehmen und den Fokus von äußeren Aktivitäten auf die innere Welt zu lenken.


Heilung durch Entspannen: Wie weniger Aktivität deine psychische Gesundheit stärkt


Wissenschaftliche Studien belegen die negativen Auswirkungen von chronischem Stress auf die psychische Gesundheit und die positiven Effekte von Entspannung, Achtsamkeit und Ruhe. "Weniger tun" kann somit einen wichtigen Beitrag zur Stressreduktion, Regeneration und Aktivierung der Selbstheilungskräfte leisten.


  • Chronischer Stress und HPA-Achse:

    • Chronischer Stress aktiviert die HPA-Achse (Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden-Achse).

    • Führt zu erhöhter Cortisol-Ausschüttung (Stresshormon).

    • Dauerhaft hoher Cortisolspiegel beeinträchtigt Immunsystem, Stoffwechsel, Schlaf, Stimmung und Neuroplastizität (besonders im Hippocampus).

    • Erhöht das Risiko für Depressionen und Burnout.

  • Positive Effekte von Entspannung und Achtsamkeit:

    • Entspannungstechniken (Meditation, Yoga, progressive Muskelentspannung) reduzieren die HPA-Achsen-Aktivität und den Cortisolspiegel.

    • Verbessern Konzentration, Aufmerksamkeit und Emotionsregulation.

    • Können die graue Substanz im Gehirn erhöhen (besonders in Regionen für Aufmerksamkeit, Emotionsregulation und Selbstwahrnehmung).

  • Mentale Leere und Default Mode Network (DMN):

    • Ruhephasen ermöglichen dem Gehirn Regeneration und optimale Funktionsausführung (Gedächtniskonsolidierung, Emotionsverarbeitung).

    • Das DMN (Netzwerk von Hirnarealen für Selbstreflexion, Tagträumerei, Erinnerungsverarbeitung) ist in Ruhephasen aktiv.

    • Achtsamkeitspraktiken modulieren die DMN-Aktivität und fördern Selbstwahrnehmung und Emotionsregulation.


Paradoxe Heilung: Warum weniger Tun bei Depressionen und Burnout helfen kann


In unserer leistungsorientierten Gesellschaft scheint es paradox: Weniger tun soll uns bei der Heilung von Depressionen und Burnout helfen? Doch gerade in der Überaktivität liegt oft ein Kernproblem. Ständiges „Machen“ und Funktionieren-Müssen führen zu chronischem Stress, der Depressionen und Burnout erst befeuert. Das „Weniger tun“ bietet hier einen überraschend effektiven Ansatz, der auf mehreren Ebenen wirkt:


  • Reduktion von Stress und Überforderung: Wenn wir ständig aktiv sind, befindet sich unser Körper in einem permanenten Alarmzustand. Das Nervensystem ist überreizt, Stresshormone wie Cortisol werden dauerhaft ausgeschüttet. „Weniger tun“ bedeutet, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Durch bewusste Pausen, Entspannung und Reduktion äußerer Reize geben wir unserem Körper und unserem Geist die Möglichkeit, sich zu regenerieren. Der Stresspegel sinkt, das Nervensystem beruhigt sich und die natürlichen Regulationsmechanismen können wieder greifen. Stell dir vor, du ziehst den Stecker aus einem überhitzten Gerät – genau das passiert im übertragenen Sinne auch in deinem Körper.

  • Förderung der Selbstwahrnehmung: Im Alltagstrott verlieren wir oft den Kontakt zu uns selbst. Wir spüren unsere Bedürfnisse und Gefühle nicht mehr richtig oder ignorieren sie bewusst. Stille und Reflexion, zentrale Elemente des „Weniger tuns“, schaffen Raum für diese innere Einkehr. In der Stille können wir wieder lernen, auf unseren Körper zu hören, unsere Gefühle wahrzunehmen und unsere inneren Bedürfnisse zu erkennen. Diese Selbstwahrnehmung ist essenziell für die Heilung, denn nur wenn wir wissen, was uns wirklich guttut und was uns belastet, können wir positive Veränderungen in unserem Leben herbeiführen. Es ist wie ein innerer Kompass, der uns den Weg weist.

  • Aktivierung der Selbstheilungskräfte: Unser Körper und unsere Psyche verfügen über erstaunliche Selbstheilungskräfte. Diese werden jedoch durch chronischen Stress und Überforderung blockiert. Entspannung und Achtsamkeit, die durch das „Weniger tun“ gefördert werden, aktivieren diese natürlichen Heilungsmechanismen. Studien zeigen, dass beispielsweise Meditation und Achtsamkeitsübungen das Immunsystem stärken, den Blutdruck senken und die Ausschüttung von Stresshormonen reduzieren können. Gleichzeitig fördern sie positive Emotionen und ein Gefühl von innerer Ruhe und Gelassenheit. Es ist, als würden wir einen inneren Hebel umlegen, der die Selbstheilung in Gang setzt.

  • Unterbrechung von negativen Denkmustern: Depressionen und Burnout sind oft von negativen Denkmustern und Grübeleien begleitet. Diese Gedankenspiralen verstärken die negativen Gefühle und halten den Zustand aufrecht. Das „Weniger tun“ kann helfen, diese Muster zu durchbrechen. Durch Achtsamkeit lernen wir, unsere Gedanken und Gefühle wertfrei zu beobachten, ohne uns in ihnen zu verlieren. Wir entwickeln eine Distanz zu unseren negativen Gedanken und erkennen, dass sie nicht die absolute Wahrheit sind. Dadurch können wir uns aus den negativen Gedankenspiralen befreien und neue, positivere Perspektiven entwickeln. Es ist wie ein Neustart für unseren Geist.


Fazit


Die Erkenntnis, dass weniger manchmal mehr ist, kann gerade in Zeiten von Depression und Burnout befreiend sein. Es bedeutet, dass du nicht noch mehr leisten musst, um Heilung zu erfahren, sondern dass du dir erlauben darfst, innezuhalten und auf deine inneren Bedürfnisse zu hören.

Meine neue Haltung 'Paradoxe Heilung: Warum weniger Tun bei Depressionen und Burnout helfen kann'

ist ein Weg der Selbstfürsorge und der Rückverbindung zu dir selbst.


Wenn du dich auf diesem Weg begleiten lassen möchtest, biete ich dir gerne ein kostenloses Erstgespräch an. In einem geschützten Rahmen können wir deine Herausforderungen und Ziele besprechen und gemeinsam schauen, ob ein Coaching der richtige Schritt für dich ist. Schreib mir dafür eine Email und ich freue mich darauf, dich kennenzulernen:




Vera Hillmann

Mental Health Coach & Yoga Lehrerin

'Erschaffe Einklang in dir - denn mentale Gesundheit und eine erfolgreiche Karriere dürfen kein Widerspruch sein!'


 
 
 

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