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Weshalb Selbstmitleid schadet und Selbstmitgefühl heilt - Ein praktischer Leitfaden zu Stärkung der psychologischen Gesundheit bei Depression, Burnout, Angst und Stress

Aktualisiert: 29. Sept. 2024


Coaching als Unterstützung und Stärkung der psychologischen Gesundheit bei Depression, Burnout und Stress im Beruf und Alltag.
Vera Hillmann - Mental Health Coaching: 'Du kannst nur heilen, was du auch fühlst'.

Fühlst du dich manchmal gefangen in negativen Gedanken? Du willst aber diesen Gedanken auch nicht zu viel Raum geben aus Angst, in Selbstmitleid zu versinken. Ich kann dies gut nachvollziehen. Wenn du dich aus einer schweren Krise heraus gekämpft hat, möchtest du nicht ständig an all die 'negativen' Gefühle erinnert werden. Negative Gedankenmuster können zu einer Abwärtsspirale führen, und du hast Angst, da allein nicht wieder heraus zu kommen. Oder du hast schlichtweg nicht die Zeit, dich im 'Selbstmitleid zu suhlen', weil du viel Verantwortung trägst und funktionieren musst. Gleichzeitig schwebt die ständige Gefahr vor einem Rückfall wie eine dunkle Wolke über dir.


Was sind die Unterschiede zwischen Selbstmitleid und Selbstmitgefühl?

In meiner Arbeit habe ich festgestellt habe, dass der Weg aus dem ewigen Strudel von Selbstmitleid die Entwicklung von Selbstmitgefühl ist. Das klingt erstmal sehr ähnlich, ist aber grundlegend unterschiedlich:


Selbstmitleid

  • Fokus: Liegt auf dem eigenen Leid, der Unfairness der Situation und der Opferrolle.

  • Emotion: Führt zu Emotionen wie Traurigkeit, Wut, Resignation und Schuldgefühlen.

  • Wirkung: Verstärkt negative Gedankenmuster, lähmt und verhindert Veränderungen.

  • Körperliche Reaktionen: Herzklopfen, Verspannung, unregelmäßige Atmung bis zu Panikattacken, Verdauungsbeschwerden, chronische Schmerzen und Schlafstörungen.

  • Ausrichtung: Nach außen gerichtet, sucht oft nach Schuldigen oder Erklärungen außerhalb der eigenen Person, Abwertung der eigenen Gefühle und Kritik gegen sich selbst.

  • Ziel: Bestätigung für das eigene Leid und das Bedürfnis nach Mitleid von anderen.

  • Folgen: Abhängigkeit von Bestärkung und Hilfe von anderen, zunehmendes Gefühl der Hilflosigkeit, Ohnmacht und Überforderung insbesondere in psychisch und emotional stressigen Situationen.


Selbstmitgefühl

  • Fokus: Akzeptiert das Leid als Teil des menschlichen Lebens und zeigt Mitgefühl für sich selbst.

  • Emotion: Fördert Emotionen wie Verständnis, Akzeptanz, Mut, Optimismus und Selbstliebe.

  • Wirkung: Stärkt das Selbstwertgefühl, löst negative Schleifen im Gedankenkarussell auf und fördert positive Gedankenmuster, motiviert zu Veränderung und Wachstum.

  • Körperliche Reaktionen: Schnellere Selbstregulation von Stress, Zustand von Gelöstheit, Ausgeglichenheit, körperliches Wohlbefinden, Kraft und Entspannung.

  • Ausrichtung: Nach innen gerichtet, sucht nach Möglichkeiten, sich selbst zu trösten und zu unterstützen, Anerkennung und Wertschätzung der eigenen Gefühlswelt.

  • Ziel: Selbstheilung und persönliche Entwicklung.

  • Folgen: Entwicklung und Stärkung der eigenen Resilienz, erhöhte Selbstwirksamkeit und Erleichterung des Umgangs mit Depression, Burnout, Stress und Angst.


Dies soll keineswegs bedeuten, dass Selbstmitleid ungut oder schlechter ist als Selbstmitgefühl. Im Selbstmitleid liegt ein psychischer Schmerz, der ein wichtiges Signal ist. Dies wird bereits deutlich, wenn du dir das Wort vor Augen führst: Selbst - Mit - Leid. Wenn du diesem Leid keinen Raum gibst, wirst du langfristig die Herausforderung haben, Selbstmitgefühl für dich zu entwickeln. Wenn aber dein Leid gesehen wird, kannst du es auch auflösen. Einer meiner Leitsätze im Coaching ist: 'Du kannst nur heilen, was du auch fühlst'.



Warum Selbstmitgefühl bei Depression und Burnout so wichtig ist

Selbstmitgefühl bedeutet also nicht, sich selbst zu bemitleiden, sondern sich selbst mit Selbstliebe, Verständnis und Selbstannahme zu begegnen. Damit ist Selbstmitgefühl eine Fähigkeit und Stärke, die du entwickeln kannst, wenn du hohem Stress ausgesetzt bist oder mit Depression, Burnout und Angst lebst. Die Entwicklung von Selbstmitgefühl ist damit eine wichtige Ressource; denn sie:


  • Erhöht die Lebenszufriedenheit: Fördert ein positiveres Selbstbild und stärkt die Beziehung zu sich selbst und Mitmenschen.

  • Steigert die Motivation: Ermutigt zu Veränderungen und persönlichem Wachstum.

  • Verbessert die psychische Gesundheit: Reduziert Stress, Angst und das Leid im Erleben von Depression und Burnout, fördert die Fähigkeit der Selbstheilung.

  • Fördert Resilienz: Hilft, mit emotionalen und psychischen Herausforderungen leichter umzugehen.


Zusammenfassend ist Selbstmitgefühl ein Grundbaustein für die Selbstheilung und eine positive Veränderung im Leben mit psychischen Erkrankungen oder bei andauernden Zuständen von Stress und Angst.


Wie kann man Selbstmitgefühl entwickeln?

  • Bewusst beobachten: Erkenne deine Gedankenmuster und die damit verbundenen Emotionen. Lerne zu unterscheiden, ob du dich im Selbstmitleid oder Selbstmitgefühl befindest.

  • Verständnis lernen: Reflektiere, was dir dein Selbstmitleid sagen möchte und welche Emotionen unterdrückt waren und jetzt Raum brauchen.

  • Achtsamkeit trainieren: Lerne mit Achtsamkeitsübungen oder geführten Meditationen deine Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment zu legen und beobachte deine Gedanken und Gefühle ohne Wertung.

  • Übungen zum Selbstmitgefühl: Es gibt verschiedene Übungen, die dir helfen können, Selbstmitgefühl zu entwickeln. Zum Beispiel kannst du lernen, welche inneren Anteile in dir dein Selbstmitgefühl stärken und welchen sie schwächen.

  • Körperarbeit: Wende gezielte Techniken und Übungen an, die dich in deinem Körper sicher fühlen lassen, z.B. Yoga Haltungen, die auf Depression, Stress und Burnout abzielen und dein Körpergefühl stärken und Emotionen regulieren.

  • Unterstützung: Bring das Thema Selbstmitgefühl mit deinem Coach oder in Therapie auf, bespreche welche Gefühle, dich noch im Selbstmitleid festhalten.



Self-Coaching Tipp:

Am Anfang ist es auch gar nicht so leicht zwischen Mitleid und Mitgefühl zu unterscheiden. Damit zu innere Klarheit gewinnst, nimm dir einen Moment Zeit und schreibe dir deine Gedanken auf. Lies dir die geschriebenen Sätze nochmals durch und schreibe dann hinter jeden Satz, welche Emotionen du damit verbindest. Wenn du Hoffnung, Zuversicht und innere Akzeptanz empfindest, hast du dein Selbstmitgefühl schon gut gestärkt. Wenn du Traurigkeit, Wut, Resignation, Schuld und Pessimismus verspürst, kann dies ein Anzeichen dafür sein, dass du in einem Gedankenmuster von Selbstmitleid fest steckst.


Möchtest du mehr über Selbstmitgefühl erfahren oder konkrete Übungen kennenlernen? Dann buche ein kostenloses Kennenlern-Gespräch mit mir.


In Mitgefühl,

Vera



Vera Hillmann

Mental Health Coach & Yoga Lehrerin

'Erschaffe Einklang in dir - denn mentale Gesundheit und ein erfolgreiches Leben dürfen kein Widerspruch sein!'





 
 
 

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