Statistik zeigt neuen Höchststand bei psychischen Erkrankungen – Wie du mit Emotionaler Agilität in stressigen Zeit gesund bleibst
- Vera Hillmann
- 7. Okt. 2024
- 4 Min. Lesezeit

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz sind zu einer weit verbreiteten Realität geworden. Der DAK-Psychreport 2023 hat einen neuen Höchststand bei psychisch bedingten Fehltagen festgestellt. Burnout und Depressionen sind keine Randerscheinungen mehr, sondern allgegenwärtig in unserem Berufsleben. Doch es gibt einen Ausweg. Emotionale Agilität kann uns dabei helfen, diesen Herausforderungen zu begegnen und wieder zu mehr Lebensqualität zu finden und gleichzeitig beruflich erfolgreich zu sein.
Was ist Emotionale Agilität?
Emotionale Agilität ist mehr als nur die Bewältigung von schwierigen Gefühlen. Sie ist ein Schlüssel zur persönlichen Entwicklung. Susan David beschreibt sie als die Fähigkeit, unsere Emotionen bewusst wahrzunehmen, zu verstehen und zu nutzen, um unser Leben aktiv zu gestalten. Für Menschen, die mit Burnout oder Depression leben, bietet emotionale Agilität einen Weg, ihre innere Welt zu erkunden und zu verstehen. Indem wir lernen, unsere Gefühle anzunehmen, anstatt sie zu verurteilen, können wir zu mehr Selbstmitgefühl und innerer Stärke finden.
Während Emotionale Intelligenz eher unsere Fähigkeit beschreibt, Emotionen bei uns selbst und anderen zu erkennen und zu verstehen, geht es bei Emotionaler Agilität darum, diese Emotionen aktiv zu gestalten und zu nutzen. Es ist die Fähigkeit, flexibel auf wechselnde Umstände zu reagieren, ohne sich von negativen Gefühlen überwältigen zu lassen. Stell dir vor, du bist wie ein Surfer, der auf den Wellen der Emotionen reitet, anstatt von ihnen untergehen zu lassen.
Ein konkretes Beispiel: Du bekommst eine negative Rückmeldung in einem Projekt. Anstatt dich sofort verletzt zu fühlen und zu reagieren, nimmst du dir einen Moment Zeit, um deine Emotionen zu beobachten. Du fragst dich: Was genau macht mich gerade wütend oder traurig? Welche Gedanken verberge sich hinter diesem Gefühl? Indem du diese Fragen stellst, kannst du deine Reaktion bewusst steuern und eine konstruktive Lösung finden.
Warum ist Emotionale Agilität so wichtig?
Zahlreiche Studien belegen, dass Menschen mit hoher emotionaler Agilität zufriedener, gesünder und erfolgreicher sind. Sie können besser mit Stress umgehen, bauen stärkere Beziehungen auf und treffen fundiertere Entscheidungen. Im Berufsleben führt emotionale Agilität zu einer höheren Arbeitszufriedenheit, einer besseren Zusammenarbeit mit Kollegen und einer effektiveren Führung. Deine Vorteile, wenn du Emotionale Agilität gut entwickelt hast im Überblick:
Stressreduktion: Durch emotionale Agilität lernst du, Stressoren besser zu bewältigen und dich von negativen Emotionen zu lösen. Dies hält dich langfristig gesund und verringert das Risiko von Rückfällen bei Burnout und Depression.
Erhöhte Resilienz: Du entwickelst eine größere Widerstandsfähigkeit gegenüber Herausforderungen und Rückschlägen. Dies lässt dich mehr Leichtigkeit besonders im Berufsalltag verspüren und kannst deine Karriere aktiver und erfolgreicher gestalten.
Bessere Beziehungen: Ein tieferes Verständnis deiner eigenen Emotionen und der Emotionen anderer führt zu besseren Beziehungen im beruflichen und privaten Umfeld.
Steigerung der Lebensqualität: Emotionale Agilität ermöglicht es dir, ein erfüllteres und glücklicheres Leben zu führen, da du diese Kompetenz auf alle Lebensbereiche überträgst.
Emotionale Agilität und mentale Stärke bei Burnout und Depression
Burnout und Symptome von Depression entstehen oft aus einem Teufelskreis negativer Gedanken und Gefühle. Wir unterdrücken unsere Emotionen, fühlen uns überfordert und reagieren mit noch mehr Stress. Emotionale Agilität hilft uns, diesen Kreislauf zu durchbrechen. Indem wir lernen, unsere Emotionen bewusst wahrzunehmen und zu akzeptieren, können wir frühzeitig erkennen, wenn wir an unsere Grenzen stoßen. Durch die Entwicklung emotionaler Agilität kannst du:
Früher Warnsignale erkennen: Indem du achtsam auf deine körperlichen und emotionalen Reaktionen achtest, kannst du vorbeugen und deine mentale Gesundheit langfristig und nachhaltig stärken. Du gewinnst an innerer Sicherheit und empfindest weniger Angst vor Rückfällen.
Gesunde Grenzen setzen: Du lernst, Nein zu sagen und dich selbst zu schützen. Die Emotionale Agilität erlaubt es dir, mit kritischen Reaktionen gut und selbstsicher umzugehen.
Negativen Gedankenmuster verändern: Kognitive Umstrukturierung hilft dir, deine Gedankenmuster zu verändern und negative Selbstgespräche zu durchbrechen.
Emotionale Agilität im Berufsleben
Emotionale Agilität ist nicht nur für dein persönliches Wohlbefinden wichtig, sondern auch für deinen beruflichen Erfolg. Führungskräfte mit hoher emotionaler Agilität können ihre Mitarbeiter besser führen und motivieren. Sie schaffen ein positives Arbeitsklima, in dem sich Mitarbeiter wertgeschätzt fühlen und ihre volle Leistung erbringen können. Unternehmen, die eine Kultur der emotionalen Agilität fördern, sind innovativer, produktiver und attraktiver für Talente. In deinem Arbeitsalltag ermöglicht dir Emotionale Agilität:
Bessere Entscheidungen zu treffen: Du kannst mit mehr Leichtigkeit und Selbstsicherheit schwierige Entscheidungen treffen. Du nimmst unangenehme Gefühle war und kannst gleichzeitig besser für deine Entscheidung einstehen.
Konflikte konstruktiv zu lösen: Du kommunizierst klar und empathisch und findest gemeinsam mit anderen Lösungen. Du hast mehr Mut, Konflikte anzugehen anstatt zu versuchen, ihnen auszuweichen.
Motivation zu steigern: Du bleibst auch in schwierigen Zeiten motiviert, engagiert und schaffst es als Führungskraft zudem, diese Kompetenz in deinen Teams aufzubauen.
Self-Coaching: Übungen für mehr emotionale Agilität
Emotionale Agilität ist wie ein Muskel: Je mehr wir ihn trainieren, desto stärker wird er. Diese Übungen helfen dir, deine Emotionale Agilität zu stärken:
Achtsamkeitsübungen: Nimm dir täglich einige Minuten Zeit, um deine Gedanken und Gefühle ohne Bewertung zu beobachten.
Gefühlstagebuch: Schreibe regelmäßig in ein Tagebuch über deine Emotionen und versuche, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren.
Selbstmitgefühl: Behandle dich selbst mit Freundlichkeit und Verständnis, so wie du es bei einem guten Freund tun würdest.
Meditation: Regelmäßige geführte Meditationen helfen dir, deine Gedanken und Gefühle zu visualisieren und sie sicher zu durchleben.
Deine Vera
Vera Hillmann
Mental Health Coach & Yoga Lehrerin
'Erschaffe Einklang in dir - denn mentale Gesundheit und ein erfolgreiches Leben dürfen kein Widerspruch sein!'



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